Hochzeitsmandeln

Eines der möglichen Herkunftsländer ist Italien. Dort gibt es den Brauch schon lange, Hochzeitsmandeln zu verschenken. Auf Italienisch werden die gerösteten Mandel in Zucker- oder Schokoladeumhüllung „Confetto“ (oder in der Mehrzahl „Confetti“) genannt. Genau fünf Stück dieser Confetti werden auf italienischen Hochzeiten jedem Hochzeitsgast vom Brautpaar überreicht, wobei jede Mandel für einen Wunsch steht. Die Mandeln sollen Gesundheit, Reichtum, Glück, Fruchtbarkeit und ein langes Leben symbolisieren. Es ist auch kein Zufall, dass für diese Tradition die leichte Bitterkeit der gerösteten Mandeln und die süßen Umhüllung aus Zucker oder Schokolade gewählt wird, denn dieses Zusammenspiel aus Süßem und Bitterem steht im Grunde für das Leben selbst, und damit natürlich auch für das weitere Leben der frisch Getrauten.

Die Geste, zu besonderen Anlässen den geladenen Gästen Hochzeitsmandeln zu schenken, beschränkt sich oft nicht nur auf Hochzeiten, sondern hat sich auch auf Taufen oder Konfirmationen ausgedehnt. Allerdings müssen die Feierlichkeiten keineswegs religiösen Charakter haben. Der allgemeine Gedanke hinter diesem kleinen Geschenk ist, dass man den Menschen für ihr Kommen und Mitfeiern danken will. Die Hochzeitsmandeln sollen der Freude, einen besonderen Tag mit lieben Menschen zu feiern, Ausdruck verleihen. Für die beschenkten Gäste ist es überdies interessant zu erfahren, welche Bedeutung hinter dieser süßen Nascherei verborgen ist.

Gerade bei Hochzeitsfeiern muss an so vieles gedacht werden. Schokolademandeln können im Hochsommer deshalb leider etwas problematisch sein, wenn nicht für eine geeignete Kühlung gesorgt ist. Während Schokomandeln weicher sind und regelrecht auf der Zunge zergehen, ist eine Zuckermandel wesentlich härter und knackiger im Biss. Aber auch in Deutschland gibt es Anbaugebiete mit guten Sorten. Beispielsweise in der Pfalz, wo der Frühling früher beginnt, kann man schon ab Mitte März den Duft der Mandelblüte und die rosarote Farbenpracht bewundern.